Beschäftigung für Menschen mit Demenz
Impulse von außen sind nötig, um Körper, Geist und Sinne anzuregen und die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten. So kann Langweile und Traurigkeit, wie auch Unruhe entgegengewirkt werden.
Wie der Alltag gestaltet wird, ist individuell ganz unterschiedlich und sollte sich an der Lebensgeschichte und den aktuellen Bedürfnissen orientieren. Wichtig ist, dass es allen Freude macht und nicht mit Stress und Leistungsdruck verbunden ist.
Gezielte Aktivierung und einfühlsame Begleitung können nicht nur den geistigen und körperlichen Abbau verlangsamen, sie tragen ganz entscheidend zum emotionalen Wohlbefinden der Kranken bei. Die Kunst dabei ist, die Balance zu halten – weder über- noch unterfordern. Reagiert ein überforderter Kranker vielleicht mit Aggression oder Resignation, so fühlt sich ein unterforderter bevormundet oder auch kränker als er eigentlich ist.
Die Umgebung zuhause gibt viel Vertrauen, wenn sie mit Anregungen und Aktivitäten in der Erinnerung wach gehalten wird.
Mit Ruhe und Geduld können noch viele Tätigkeiten alleine durchgeführt werden.
Wichtige Dinge des täglichen Bedarfs sollten möglichst offen, leicht erreichbar und gut sichtbar angebracht oder aufgestellt werden.
Regelmäßige Bewegung ist von großer Bedeutung. Bewegung regt das Gehirn an, entspannt und vermindert Angstzustände und Aggressionen. Oft steckt hinter unruhigem Umherlaufen und Herumnesteln der Versuch, sich selbst und die Umgebung zu spüren und mit anderen in Kontakt zu bleiben.
Motivieren und damit aktivieren lassen sich Demenzkranke am leichtesten, wenn die Aufgaben an ihre Lebenserfahrung und ihre Erinnerungen anknüpfen. Spaziergänge auf gewohnten Wegen, betrachten von Fotoalben, der Duft des Lieblingsessen oder vertraute Musik, geben das Gefühl von Gewohnheit und Geborgenheit.
Je mehr sich der Bewegungs- und Aktivitätsradius eines Menschen einschränkt, desto geringer werden auch die Sinnesreize. Wer an Reizen verarmt, verliert den Bezug zur Realität und wird zusätzlich verunsichert und apathisch.
Bei allen Aktivitäten sollte die Freude am Tun und der Humor im Vordergrund stehen. Es gibt viele Tätigkeiten, die Freude bereiten und durch die Krankheit nur wenig eingeschränkt sind. Das ist abhängig von der Tagesform, der Stimmung und dem Verlauf der Krankheit. Zu entdecken, was es gerade sein kann, ist damit immer wieder eine Herausforderung.