Demenz ist die Bezeichnung aller Krankheitszustände, die durch Störungen des Gedächtnisses, Merkfähigkeit, Konzentration und Orientierung auftreten.

 Demenz ist die zweithäufigste psychische Störung. Das Gefühl bleibt erhalten, der Verstand schwindet. Ängste, Verunsicherungen, Ver­haltensauffälligkeiten, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Aggressionen, Wahnvorstellungen können entstehen.

Die Desorientierung zeigt sich in örtlichen, zeitlichen, räumlichen, personenbezogenen und situativen Gegebenheiten.

Verschiedene Formen der Demenz:

Alzheimer

Die Alzheimererkrankung ist die häufigste Form von Demenz, da etwa 60 % aller Betroffenen daran leiden. (siehe Alzheimer-Erkrankung)

 Degenerative Demenz: langsam fortschreitende Verschlechterung – nicht heilbar

  • Alzheimer
  • Frontotemporale Demenz, Pick Demenz
  • Lewy Körperchen Demenz
  • Morbus Parkinson
  • Chorea Huntington

Vaskuläre Demenz: Blutgefäße – plötzlicher Beginn, verläuft in Schüben, nach akuter Verwirrtheit kann eine Verbesserung eintreten.

  • Multiinfarktdemenz (mehrere kleine Schlaganfälle TIA)
  • Gemischte Demenz (Alzheimer und Multiinfarktdemenz)
  • Zustand nach Hirnblutungen
  • Zustand nach Hirn- Schädelverletzungen

Toxische Demenz: Vergiftungen, wenn die Ursache behoben wird, verbessert sich die Demenz

  • Medikamente – Alkohol – Drogen
  • Mangelernährung
  • Vitaminmangel

Demenzen durch Stoffwechsel- und Drüsenerkrankungen, wenn die Ursache behoben wird, verbessert sich die Demenz

  • Elektrolytstörung
  • Flüssigkeitsmangel
  • Schilddrüsenerkrankung
  • Unterzucker

Infektiös entzündliche verursachte Demenzen, Verlauf je nach Krankheitsbild

  • AIDS
  • Herpes Simplex
  • Borreliose
  • Syphilis
  • Multiple Sklerose
  • Jakob Kreuzfeld (BSE)

Demenzen durch Tumore

  • Hirntumore
  • Metastasen

Demenzerkrankungen sind immer mit Einbußen, Veränderungen und Verlusten verbunden, die ungewohnt und angstmachend sind.

Lücken und Ausfälle werden durch Ausreden und Strategien überbrückt. Gefühle können nur schwer ausgedrückt werden, das Verhalten verän­dert sich auffallend.

Normale Unterhaltung meist gegenwartsbezogen verwirrt noch mehr, macht unsicher, aggressiv, depressiv.

Eine seltene Form der Demenz ist die Pick-Demenz

Frontotemporale Demenz – Morbus Pick – Pick Demenz

„Frontotemporal“ bezeichnet den Ort im Gehirn, wo die Rückbildung beginnt: fronto = vorne (also hinter der Stirn) und temporal = seitlich (also an den Schläfen). Oft wird einfach FTD abgekürzt.

„Pick“ war der Name des Arztes, der schon um die Jahrhundertwende (1900) bei der Obduktion von recht früh verstorbenen Altersschwachsinnigen die besondere Zersetzung der Stirn- und Schläfen-Gehirnlappen feststellte und so als besondere Krankheit einstufte: Morbus Pick.

Weil die Gehirnrückbildung an Stirn- und Schläfenlappen beginnt, sind auch diejenigen Fähigkeiten und Leistungen des Gehirns am meisten beeinträchtigt, die dort beheimatet sind: Sprachzentrum und viele durch Erziehung antrainierte Verhaltensregeln.

Mögliche Auffälligkeiten:

Antriebslosigkeit, Laufsucht, Orientierungsfähigkeit, Fresssucht, Enthemmung, Inkontinenz, Verlust der Kommunikation, Gleichgewichtsstörung, Starre, verstärkter Sexualtrieb, Aggressivität, „ewiges Lächeln“.

Die Krankheitsdauer beträgt 6 – 10 Jahre von Krankheitsausbruch bis zum Tod.

Von Alzheimer-Patienten ist bekannt, dass sie bald ihre Angehörigen verwechseln und nicht mehr erkennen. Dies ist bei Pick-Dementen nicht so.

Lewy Körperchen Demenz

eine ähnliche Nervenzellveränderung wie Parkinson, die jedoch auf das gesamte Gehirn verteilt ist. Stark schwankende Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Sprache und Orientierung. Teilweise treten Verwirrtheit oder Halluzinationen und Wahnvorstellungen auf.