Erste Anzeichen beginnen in der Regel mit 65 Jahren oder später. Häufig werden sie als normale Alterserscheinungen abgetan, doch nehmen die Probleme über die Jahre weiter zu. Bei jüngeren, vor allem beruflich aktiven Erkrankten, lassen sich diese Probleme schlechter übersehen.
Im Allgemeinen werden drei Krankheitsstadien unterschieden. Nicht alle Alzheimer-Patienten erleiden allerdings die gleichen Symptome in der gleichen Abfolge oder Ausprägung.

Frühstadium: Vergesslichkeit

Die ersten Symptome werden oft kaum bemerkt. Sie beeinträchtigen komplexe Tätigkeiten im Alltag.

  • Die Betroffenen leiden unter nachlassendem Gedächtnis, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses, wiederholen Sätze oder Tätig­keiten, die sie gerade zuvor gesagt oder getan haben, vergessen Namen oder Telefonnummern.
  • Sie haben Schwierigkeiten sich auszudrücken und die richtigen Worte zu finden. Die Sätze werden einfacher und kürzer.
  • Es fällt ihnen schwer, etwas zu unternehmen; ihr Interesse an Hobbys und Alltagsaktivitäten lässt nach.
  • Probleme mit dem Zeitgefühl und der Orientierung treten auf; Betroffene finden sich vor allem in fremder Umgebung schlechter zurecht.
  • Abstraktes Denken und Urteilsfähigkeit lassen nach; so verliert z. B. Geld seine symbolische Bedeutung, Rechnungen werden mehrfach bezahlt. Es fällt schwer, Entscheidungen zu treffen.
Alzheimer-Kranke registrieren ihre Schwierigkeiten anfangs bei vollem Bewusstsein. Viele reagieren mit Beschämung, Angst, Wut oder Nieder­geschlagenheit und versuchen Probleme zu überspielen und vermeiden Situationen, in denen Probleme auftauchen. Auch Angehörige über­spielen häufig die ersten Anzeichen der Erkrankung.

 

Mittleres Stadium: Deutliche Ausfälle

Alzheimer-Patienten müssen jetzt zunehmend die Hilfe anderer bean­spruchen, können aber ihren Alltag mit Unterstützung noch bewerk­stelligen. Der Beruf kann nicht mehr ausgeübt werden und Autofahren ist nicht mehr möglich.

  • Kranke werden immer vergesslicher, z. B. vergessen sie Namen vertrauter Personen und erkennen Angehörige nicht mehr.
  • Sie haben Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen, z. B. beim Waschen und Ankleiden, im Bad, bei der Einnahme der Mahlzeiten; die Bewegungen werden unpräziser und unkoor­dinierter.
  • Erkrankte haben zunehmend Probleme mit der Orientierung; sie finden sich zuhause nicht zurecht oder verirren sich in eigentlich bekannten Gegenden.
  • Sie sind unruhig, wandern ziellos umher, laufen weg, sind häufig apathisch. Auch verlieren sie das Zeitgefühl und können Vergan­genheit und Zukunft nicht mehr unterscheiden.
  • Es fällt ihnen schwer, Sinneseindrücke richtig zu interpretieren; es kommt z. B. zum Appetitverlust.
  • Kranke haben mit Wahrnehmungsstörungen zu kämpfen, z. B. mit Sinnestäuschungen; früher bekannte Personen werden verkannt.
  • Sie verlieren das Gefühl für Tag und Nacht, schlafen tagsüber oft viel und finden nachts keinen Schlaf.
  • Sie erleben häufige und plötzliche Stimmungswechsel, ziehen sich zurück und lehnen Hilfe ab. Auch Aggressionen können auf­treten.

 

Fortgeschrittenes Stadium: Kontrollverlust

Betroffene können ihr Leben nun nicht mehr alleine führen und sind von der Hilfe anderer vollkommen abhängig, z. B. beim Essen, Laufen oder Benutzen der Toilette.

  • Das Gedächtnis ist nicht mehr in der Lage, neue Informationen zu speichern; die Sprache beschränkt sich auf wenige Wörter.
  • Angehörige werden häufig nicht mehr erkannt; dennoch reagiert der Kranke positiv auf Berührung und vertraute Stimmen.
  • Zusätzlich treten jetzt körperliche Symptome hinzu:
    • Der Gang ist vornüber geneigt, schleppend und kleinschrittig, später ist ein Gehen nicht mehr möglich; es besteht Sturzgefahr.
    • Fähigkeiten wie Lächeln und Schlucken gehen verloren.
    • Betroffene verlieren die Kontrolle über Blase und Darm.
    • Es können Krampfanfälle auftreten

Nachdem die Diagnose „Alzheimer-Krankheit“ zum ersten Mal gestellt wurde, leben die Betroffenen im Durchschnitt noch etwa sechs bis zehn Jahre, manche aber auch bis zu 20 Jahre. Im Einzelfall ist der Verlauf aber nie vorhersehbar. Im Endstadium verfallen die körperlichen Kräfte zusehends. Die Patienten werden bettlägerig. Sie sterben meist an typischen Alterskrankheiten wie Lungenentzündung.