FAQ


Hier finden Sie eine Auswahl an oft gestellten Fragen und Antworten, falls die passende Antwort nicht dabei ist, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen.

Was ist der Unterschied zwischen Betreuungsdienst und Pflegedienst?

Bei beiden Dienstleistern kommt die Hilfe zu Ihnen nach Hause, die Leistungen können mit der Pflegekasse abgerechnet werden.

Der ambulante Pflegedienst hat den Schwerpunkt Grundpflege und Behandlungspflege  (Medikamentengabe)
Der häusliche Betreuungsdienst hat den Schwerpunkt Betreuung, Begleitung und hauswirtschaftliche Versorgung und hilft nur unterstützend bei der Grundpflege. Wir machen generell keine Grund-/Behandlungspflege und Medikamentengabe, das muss durch einen ambulanten Pflegedienst gesichert sein.

Außerdem arbeitet ein Betreuungsdienst nicht im „Minutentakt“, eine Betreuung dauert durchschnittlich ca.  2-3  Stunden, die Zeiten werden individuell auf die Bedürfnisse des  Erkrankten und  Angehörigen abgestimmt.

Was kostet die Betreuung oder hauswirtschaftliche Versorgung?

Die Stundensätze und Fahrtkosten werden auf Landesebene mit den Pflegeversicherungen vereinbart. Kostenträger wie z.B. Landratsamt/Sozialamt vereinbaren als persönliches Budget einen Gesamtpreis inklusive  Fahrtkosten.

Die vereinbarten Stundensätze  für Betreuung, Begleitung oder hauswirtschaftlicher Versorgung sind gleich.

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch über die Möglichkeiten der Finanzierung und Kosten.

Bis wohin geht ihr Einzugsgebiet?

Wir sind im gesamten Landkreis Ravensburg im Umkreis von 25 km tätig, z.B. von Tettnang bis Wangen, von Pfullendorf bis Bad Waldsee.

Wir richten uns  nach den freien Einsatzstunden der in der Nähe des Einsatzortes ansässigen Mitarbeiter.

einzugsgebiet

Welche Ansprüche habe ich bei der Pflegekasse?

Für die Unterstützung bei der Betreuung zu Hause kann zwischen Pflegegeld, Pflegesachleistungen und einer Kombinationsleistung gewählt werden. Zusätzlich gibt es Betreuungsleistungen und stundenweise Verhinderungspflege.

Die Pflegeversicherung übernimmt die Kosten der Betreuung bis zu einem festgelegten Betrag. Darüber hinausgehende Kosten muss die pflegebedürftige Person selbst tragen bzw. für den Kostenanteil um Unterstützung beim Sozialamt nachfragen.

Kosten, die durch den Häuslichen Betreuungsdienst demenzhilfe Ravensburg entstehen, können von Ihrer Pflegekasse aus folgenden drei „Töpfen“ erstattet werden:

  • Pflegegeld/Pflegesachleistung
  • Betreuungsgeld / zusätzliche Betreuungsleistungen
  • stundenweise Verhinderungspflege

finanzierung

Gerne informieren wir Sie in einem persönlichen Gespräch über Ihre individuellen Leistungsbeträge.

Merken

Wann kann Verhinderungspflege in Anspruch genommen werden?

Falls Sie als Pflegeperson für einen begrenzten Zeitraum ausfallen, z. B. wegen Krankheit oder Urlaub oder Sie brauchen stundenweise Entlastung, finanziert die Pflegeversicherung eine Ersatzkraft.

Seit 2015 stehen jedem Pflegebedürftigen (seit mind. 6 Monaten eingestuft) Verhinderungspflege von jährlich 1.612,00 € zur Verfügung. Die Leistungen für die Kurzzeitpflege, ebenfalls 1.612,00 € können bis zu 50% auch für die Verhinderungspflege eingesetzt werden, somit entspricht der maximale Betrag für  Verhinderungspflege 2.418,00 € pro Kalenderjahr.

Verhinderungspflege muss in jedem Kalenderjahr neu bei der Pflegekasse beantragt werden, das Guthaben verfällt zum Jahresende.

Welchen Entlastungsleistungen stehen mir z.B. bei Pflegegrad 2 zur Verfügung?

Unser Angebot der häuslichen Betreuung können Sie bei Pflegesgrad 2 aus folgenden Leistungsbeiträgen der Pflegekasse finanzieren:

Stand Januar 2017

Pflegegeld/Pflegesachleistung moantlich:

Pflegegeld: 316,00 €  (Pflege übernimmt ein Angehöriger)
Pflegesachleistung: 689,00 € (Pflege/Betreuung übernimmt ein professioneller Dienst)

Kombinationsleistung: Pflegesachleistungen können mit dem Pflegegeld kombiniert werden, restliches Pflegegeld wird umgerechnet und ausbezahlt

 

Zusätzliche Betreuungs- und Entlastungsleistungen monatlich:

125,00 €

eventl. restliche Betreuungsleistungen können ins nächste Jahr übernommen werden

 

Verhinderungspflege pro Kalenderjahr

1.612,00 € für Kosten einer notwendigen Ersatzpflege. Dieser Betrag kann stundenweise zur Entlastung für Betreuung eingesetzt werden. Außerdem kann bis zu 50% des Leistungsbetrags der Kurzzeitpflege (806,00 €) zusätzlich für Verhinderungspflege ausgegeben werden (insgesamt  2.418,00 ). Der Erhöhungsbetrag wird auf den Leistungsbetrag der Kurzzeitpflege angerechnet.

 

Leistungen der Tages- und Nachtpflege können neben der ambulanten Pflegesachleistung/dem Pflegegeld  in vollem Umfang in Anspruch genommen werden.

 

Gerne beraten wir Sie ausführlich und helfen bei der Antragsstellung.

Habe ich Anspruch auf Betreuungsleistungen, wenn ich körperliche Einschränkungen habe und keine Demenz oder psychische Erkrankung?

Seit 2015 haben alle Menschen mit einer anerkannten Pflegestufe einen Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen von 104,00 €

Seit wann gibt es den Betreungsdienst?

demenzhilfe Ravensburg ist seit 2004 mit staatlicher Anerkennung im Landkreis Ravensburg tätig.

 

Meine Mutter hat Alzheimer und sich sehr verändert, auf was muss ich achten?

Bei der Alzheimererkrankung ist es wichtig, das Sie sich über das Krankheitsbild informieren und verstehen können, wie sich Ihre Mutter fühlt, was mit ihr passiert.

Demenz ist die zweithäufigste psychische Störung. Das Gefühl bleibt erhalten, der Verstand schwindet. Ängste, Verunsicherungen, Ver­haltensauffälligkeiten, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Aggressionen, Wahnvorstellungen können entstehen.

Wir haben ein paar „Umgangsregeln“ zusammengefasst, die Ihnen den Umgang mit Ihrer Mutter erleichtern können.

Im Umgang mit Demenzkranken beachten:

 –   Demente leben in früheren Erinnerungen (Langzeitgedächtnis), deshalb keine gegenwartsbezogene Fragen stellen, nicht auf  Defizite hinweisen

–   Demente haben eine sehr kurze Konzentrationsspanne (ca.10 Min.)

–   Demente können nur eine Botschaft aufnehmen

–   Demente reagieren nur, wenn sie angstfrei und stressfrei sind

–   Demente reagieren nur dann, wenn der Schlüsselreiz sie anspricht, wenn die Anregung sie an etwas Vertrautes erinnert.

–   die Biographie des Erkrankten kennen und entsprechende  Themen ansprechen

–   deutlich in kurzen, klaren Sätzen sprechen

–   Fragen stellen, die der Erkrankte möglichst einfach beantworten kann

–   Den Antrieb, das dahinter liegende Gefühl erfassen und darauf reagieren (Validation)

–   Datum, Uhrzeit, Wetter, Jahreszeit (im Anfangsstadium der Erkrankung) im Gespräch immer wieder mit einfließen lassen (Realitätsorientierung)

–   Demente brauchen menschliche Zuwendung, Körperkontakt und Sinnesanregungen (Basale Stimulation)

–   Regelmäßig Spaziergänge und kleine Ausflüge machen (Bewegung)

–   Lieber kürzer und öfters Anregungen geben (10-Min. Aktiv.)

–   zu alltäglichen, hauswirtschaftlichen Tätigkeiten anregen

–   die Selbständigkeit fördern und solange wie möglich erhalten

 

 

 

Was ist Demenz, welche Formen gibt es ?

Demenz ist die Bezeichnung aller Krankheitszustände, die durch Störungen des Gedächtnisses, Merkfähigkeit, Konzentration und Orientierung auftreten.

 Demenz ist die zweithäufigste psychische Störung. Das Gefühl bleibt erhalten, der Verstand schwindet. Ängste, Verunsicherungen, Ver­haltensauffälligkeiten, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Aggressionen, Wahnvorstellungen können entstehen.

Die Desorientierung zeigt sich in örtlichen, zeitlichen, räumlichen, personenbezogenen und situativen Gegebenheiten.

Verschiedene Formen der Demenz:

Alzheimer

Die Alzheimererkrankung ist die häufigste Form von Demenz, da etwa 60 % aller Betroffenen daran leiden. (siehe Alzheimer-Erkrankung)

 Degenerative Demenz: langsam fortschreitende Verschlechterung – nicht heilbar

  • Alzheimer
  • Frontotemporale Demenz, Pick Demenz
  • Lewy Körperchen Demenz
  • Morbus Parkinson
  • Chorea Huntington

Vaskuläre Demenz: Blutgefäße – plötzlicher Beginn, verläuft in Schüben, nach akuter Verwirrtheit kann eine Verbesserung eintreten.

  • Multiinfarktdemenz (mehrere kleine Schlaganfälle TIA)
  • Gemischte Demenz (Alzheimer und Multiinfarktdemenz)
  • Zustand nach Hirnblutungen
  • Zustand nach Hirn- Schädelverletzungen

Toxische Demenz: Vergiftungen, wenn die Ursache behoben wird, verbessert sich die Demenz

  • Medikamente – Alkohol – Drogen
  • Mangelernährung
  • Vitaminmangel

Demenzen durch Stoffwechsel- und Drüsenerkrankungen, wenn die Ursache behoben wird, verbessert sich die Demenz

  • Elektrolytstörung
  • Flüssigkeitsmangel
  • Schilddrüsenerkrankung
  • Unterzucker

Infektiös entzündliche verursachte Demenzen, Verlauf je nach Krankheitsbild

  • AIDS
  • Herpes Simplex
  • Borreliose
  • Syphilis
  • Multiple Sklerose
  • Jakob Kreuzfeld (BSE)

Demenzen durch Tumore

  • Hirntumore
  • Metastasen

Demenzerkrankungen sind immer mit Einbußen, Veränderungen und Verlusten verbunden, die ungewohnt und angstmachend sind.

Lücken und Ausfälle werden durch Ausreden und Strategien überbrückt. Gefühle können nur schwer ausgedrückt werden, das Verhalten verän­dert sich auffallend.

Normale Unterhaltung meist gegenwartsbezogen verwirrt noch mehr, macht unsicher, aggressiv, depressiv.

Eine seltene Form der Demenz ist die Pick-Demenz

Frontotemporale Demenz – Morbus Pick – Pick Demenz

„Frontotemporal“ bezeichnet den Ort im Gehirn, wo die Rückbildung beginnt: fronto = vorne (also hinter der Stirn) und temporal = seitlich (also an den Schläfen). Oft wird einfach FTD abgekürzt.

„Pick“ war der Name des Arztes, der schon um die Jahrhundertwende (1900) bei der Obduktion von recht früh verstorbenen Altersschwachsinnigen die besondere Zersetzung der Stirn- und Schläfen-Gehirnlappen feststellte und so als besondere Krankheit einstufte: Morbus Pick.

Weil die Gehirnrückbildung an Stirn- und Schläfenlappen beginnt, sind auch diejenigen Fähigkeiten und Leistungen des Gehirns am meisten beeinträchtigt, die dort beheimatet sind: Sprachzentrum und viele durch Erziehung antrainierte Verhaltensregeln.

Mögliche Auffälligkeiten:

Antriebslosigkeit, Laufsucht, Orientierungsfähigkeit, Fresssucht, Enthemmung, Inkontinenz, Verlust der Kommunikation, Gleichgewichtsstörung, Starre, verstärkter Sexualtrieb, Aggressivität, „ewiges Lächeln“.

Die Krankheitsdauer beträgt 6 – 10 Jahre von Krankheitsausbruch bis zum Tod.

Von Alzheimer-Patienten ist bekannt, dass sie bald ihre Angehörigen verwechseln und nicht mehr erkennen. Dies ist bei Pick-Dementen nicht so.

Lewy Körperchen Demenz

eine ähnliche Nervenzellveränderung wie Parkinson, die jedoch auf das gesamte Gehirn verteilt ist. Stark schwankende Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Sprache und Orientierung. Teilweise treten Verwirrtheit oder Halluzinationen und Wahnvorstellungen auf.

 

Was sollte ich über die Alzheimer-Krankheit wissen?

Alzheimer Krankheit ist eine degenerative Demenz, die das ganze Gehirn betrifft und nicht heilbar ist. Die Alzheimererkrankung ist die häufigste Form von Demenz, da etwa 60 % aller Betroffenen daran leiden.

Die Alzheimer-Krankheit ist eine sich schleichend entwickelnde Erkrankung des Gehirns, bei der langsam, aber stetig fortschreitend Nervenzellen untergehen. Dadurch wird der Verlauf der Erkrankung zunehmend die Hirnleistung beeinträchtigen.

Die Krankheit ist nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt, der 1906 als erster die Symptome und die typischen Gehirnveränderungen beschrieben hat.

Azheimer ist keine normale Erscheinung des Alters und nicht mit Altersvergesslichkeit zu vergleichen, sondern eine Krankheit, deren Symptome behandelt werden sollten!

Das Wichtigste kurz gefasst:

Verschiedene Veränderungen, als Folge der Alzheimer-Krankheit treten auf. Zu Beginn bemerken Betroffene und ihre Angehörigen oft Schwie­rigkeiten mit dem Gedächtnis. Nach und nach treten zusätzliche Prob­leme hinzu:

  • Weitere geistige Fähigkeiten lassen nach, wie z. B. das Denken oder Erkennen von Situationen, Gegenständen oder Personen
  • Die Leistungsfähigkeit im Alltag nimmt ab
  • Starke Stimmungsschwankungen treten auf
  • Die Persönlichkeit des Betroffenen und zwischenmenschliche Beziehungen verändern sich
  • Alltägliche Verrichtungen wie Waschen und Anziehen fallen schwerer oder können überhaupt nicht mehr verrichtet werden
  • Häufig kommt es zu Depressionen oder einem Realitätsverlust mit Wahnsymptomen (z. B. der Gewissheit, bestohlen oder ver­folgt zu werden)

Die Probleme können so schwerwiegend werden, dass der Kranke völlig von anderen abhängig wird, nicht mehr weiß wo er sich befindet, zu welcher Zeit er lebt und wer er ist.

Für Betroffene und Angehörige muss daher im Mittelpunkt stehen, mit der Erkrankung umzugehen und die Lebensqualität des Erkrankten zu verbessern. Mit Medikamenten lassen sich Folgen der Hirnschädigung über einen gewissen Zeitraum ausgleichen, eine Heilung ist jedoch auch heute noch nicht möglich.

„Leben mit der Vergesslichkeit“

Die Krankheit äußert sich von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Die Anfangsstadien bleiben der Umwelt zunächst meist verborgen. Oft ist es der Erkrankte selbst, der als erster merkt, dass mit ihm etwas nicht stimmt, dass er Namen und Termine vergisst, dass er sich in einer frem­den Umgebung nicht zurechtfindet und er den Anforderungen von Beruf und Hobby nicht gewachsen ist.

 

Wie entsteht die Alzheimer-Krankheit?

Zwar verstehen Forscher heute wesentlich mehr über die Verände­rungen, die im Verlauf der Erkrankung auftreten, doch ist die Ursache der Alzheimer-Krankheit nach wie vor meist unbekannt. Allerdings weiß man, dass sie weit vor den ersten Anzeichen mit typischen Verände­rungen im Gehirn beginnt.
Ablagerungen im Gehirn

Ein wesentliches Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit sind Ablage­rungen aus Bruchstücken von Eiweißen im Gehirn, sog. Plaques, die nur unter dem Mikroskop zu sehen sind.

Die Rolle der verklumpten Eiweiße bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit ist noch nicht genau geklärt. Führende Grundlagenwissen­schaftler gehen zunehmend davon aus, dass die vermehrte Ablagerung von Amyloid im Gehirn als entscheidender Faktor bei der Entstehung der Alzheimer-Krankheit anzusehen ist. Sicher ist, dass besonders Gehirn­regionen betroffen sind, die für Gedächtnis, Sprache und Denkvermögen wichtig sind. Schließlich geht in bestimmten Abschnitten des Gehirns sogar ein großer Teil der Nervenzellen und der Nervenzellverbindungen völlig verloren.

Vererbung: Nicht selten im Spiel

Aber keine Sorge: Wenn in einer Familie nur ein vereinzelter Alzheimer-Fall aufgetreten ist und die Krankheit im höheren Alter begann, ist kein erhöhtes erbliches Krankheitsrisiko zu befürchten. Größer ist das Risiko, wenn mehrere Verwandte erkrankt sind oder waren. Das Risiko ist umso größer, je mehr Krankheitsfälle es in der Familie gibt und je näher der Verwandtschaftsgrad zu dem Erkrankten ist.

Wie verläuft Alzheimer? Welche Anzeichen und Veränderungen gibt es?

Erste Anzeichen beginnen in der Regel mit 65 Jahren oder später. Häufig werden sie als normale Alterserscheinungen abgetan, doch nehmen die Probleme über die Jahre weiter zu. Bei jüngeren, vor allem beruflich aktiven Erkrankten, lassen sich diese Probleme schlechter übersehen.
Im Allgemeinen werden drei Krankheitsstadien unterschieden. Nicht alle Alzheimer-Patienten erleiden allerdings die gleichen Symptome in der gleichen Abfolge oder Ausprägung.

Frühstadium: Vergesslichkeit

Die ersten Symptome werden oft kaum bemerkt. Sie beeinträchtigen komplexe Tätigkeiten im Alltag.

  • Die Betroffenen leiden unter nachlassendem Gedächtnis, vor allem des Kurzzeitgedächtnisses, wiederholen Sätze oder Tätig­keiten, die sie gerade zuvor gesagt oder getan haben, vergessen Namen oder Telefonnummern.
  • Sie haben Schwierigkeiten sich auszudrücken und die richtigen Worte zu finden. Die Sätze werden einfacher und kürzer.
  • Es fällt ihnen schwer, etwas zu unternehmen; ihr Interesse an Hobbys und Alltagsaktivitäten lässt nach.
  • Probleme mit dem Zeitgefühl und der Orientierung treten auf; Betroffene finden sich vor allem in fremder Umgebung schlechter zurecht.
  • Abstraktes Denken und Urteilsfähigkeit lassen nach; so verliert z. B. Geld seine symbolische Bedeutung, Rechnungen werden mehrfach bezahlt. Es fällt schwer, Entscheidungen zu treffen.
Alzheimer-Kranke registrieren ihre Schwierigkeiten anfangs bei vollem Bewusstsein. Viele reagieren mit Beschämung, Angst, Wut oder Nieder­geschlagenheit und versuchen Probleme zu überspielen und vermeiden Situationen, in denen Probleme auftauchen. Auch Angehörige über­spielen häufig die ersten Anzeichen der Erkrankung.

 

Mittleres Stadium: Deutliche Ausfälle

Alzheimer-Patienten müssen jetzt zunehmend die Hilfe anderer bean­spruchen, können aber ihren Alltag mit Unterstützung noch bewerk­stelligen. Der Beruf kann nicht mehr ausgeübt werden und Autofahren ist nicht mehr möglich.

  • Kranke werden immer vergesslicher, z. B. vergessen sie Namen vertrauter Personen und erkennen Angehörige nicht mehr.
  • Sie haben Schwierigkeiten bei alltäglichen Verrichtungen, z. B. beim Waschen und Ankleiden, im Bad, bei der Einnahme der Mahlzeiten; die Bewegungen werden unpräziser und unkoor­dinierter.
  • Erkrankte haben zunehmend Probleme mit der Orientierung; sie finden sich zuhause nicht zurecht oder verirren sich in eigentlich bekannten Gegenden.
  • Sie sind unruhig, wandern ziellos umher, laufen weg, sind häufig apathisch. Auch verlieren sie das Zeitgefühl und können Vergan­genheit und Zukunft nicht mehr unterscheiden.
  • Es fällt ihnen schwer, Sinneseindrücke richtig zu interpretieren; es kommt z. B. zum Appetitverlust.
  • Kranke haben mit Wahrnehmungsstörungen zu kämpfen, z. B. mit Sinnestäuschungen; früher bekannte Personen werden verkannt.
  • Sie verlieren das Gefühl für Tag und Nacht, schlafen tagsüber oft viel und finden nachts keinen Schlaf.
  • Sie erleben häufige und plötzliche Stimmungswechsel, ziehen sich zurück und lehnen Hilfe ab. Auch Aggressionen können auf­treten.

 

Fortgeschrittenes Stadium: Kontrollverlust

Betroffene können ihr Leben nun nicht mehr alleine führen und sind von der Hilfe anderer vollkommen abhängig, z. B. beim Essen, Laufen oder Benutzen der Toilette.

  • Das Gedächtnis ist nicht mehr in der Lage, neue Informationen zu speichern; die Sprache beschränkt sich auf wenige Wörter.
  • Angehörige werden häufig nicht mehr erkannt; dennoch reagiert der Kranke positiv auf Berührung und vertraute Stimmen.
  • Zusätzlich treten jetzt körperliche Symptome hinzu:
    • Der Gang ist vornüber geneigt, schleppend und kleinschrittig, später ist ein Gehen nicht mehr möglich; es besteht Sturzgefahr.
    • Fähigkeiten wie Lächeln und Schlucken gehen verloren.
    • Betroffene verlieren die Kontrolle über Blase und Darm.
    • Es können Krampfanfälle auftreten

Nachdem die Diagnose „Alzheimer-Krankheit“ zum ersten Mal gestellt wurde, leben die Betroffenen im Durchschnitt noch etwa sechs bis zehn Jahre, manche aber auch bis zu 20 Jahre. Im Einzelfall ist der Verlauf aber nie vorhersehbar. Im Endstadium verfallen die körperlichen Kräfte zusehends. Die Patienten werden bettlägerig. Sie sterben meist an typischen Alterskrankheiten wie Lungenentzündung.

Wie wird die Alzheimer-Krankheit festgestellt?


Wie wird die Alzheimer-Krankheit festgestellt?

Die Diagnose der Alzheimer-Krankheit kann heute meist mit hoher Sicherheit getroffen werden – für Betroffene und Angehörige Ausgangspunkt, um für die Zukunft planen und lernen zu können, mit der Erkrankung zu leben.

1.Schritt: Diagnose Demenz

Der Arzt wird sich zunächst im Gespräch darüber Klarheit verschaffen, ob eine Beein­trächtigung der intellektuellen Leistungsfähigkeit, also eine Demenz, vorliegt. Ganz wichtig ist, neben dem Betroffenen auch Angehörige mit in das Gespräch einzube­ziehen, da sie den Betroffenen in der Regel am besten kennen.

Zur Diagnose einer Demenz müssen zusätzlich zu einer Störung des Gedächtnisses weitere Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit aus einem oder mehreren der folgenden Bereiche vorliegen, die eine nachlassende Bewältigung des Alltags bedingen:

  • Sprache
  • Handeln
  • Erkennen
  • Planen, Organisieren, Einhalten einer Reihenfolge, Abstrahieren

2.Schritt: Diagnose Alzheimer-Krankheit

Als zweiten Schritt gilt es, die Alzheimer-Krankheit als Ursache der verschlechterten geistigen Fähigkeiten zu identifizieren. Dazu müssen ähnliche andere Erkrankungen aus­geschlossen werden.

Nur dann ist der Arzt in der Lage, die Alzheimer-Krankheit mit hoher Wahrscheinlichkeit zu diagnostizieren. Außerdem können auf diese Weise Erkrankungen herausgefiltert werden, die möglicherweise behandelbar sind.

Im Vergleich mit anderen Erkrankungen kennzeichnet die Alzheimer-Krankheit

  • Ein schleichender Beginn und langsame Verschlechterung der geistigen Fähig­keiten.
  • Keine körperlichen Beschwerden in den ersten Krankheitsjahren.
  • Gedächtniseinbußen stehen im Gesamtbild der Störungen im Vordergrund.

Letzte Gewissheit über die Diagnose ergibt sich allerdings erst nach dem Tod des Erkrankten durch die Beurteilung der Hirnveränderungen unter dem Mikroskop.

3.Schritt: Individuelle Problemen und Fähigkeiten

  • Unruhezuständen
  • Antriebsarmut
  • Aggressivität, Feindseligkeit
  • Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus
  • Depressiven Verstimmungen
  • Wahnhaften Überzeugungen und Sinnestäuschungen
  • noch erhaltenen Eigenschaften
  • soziale Umgangs­formen
  • Kommunikationsfähigkeit und praktische Fertigkeiten.

Wie wird die Alzheimer-Krankheit behandelt?

In den letzten Jahren sind erhebliche Fortschritte bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit mit Medikamenten erzielt worden. So ist es heute möglich, das Fortschreiten der Symtome für eine gewisse Zeit zu verzögern. Dennoch gibt es leider derzeit keine Möglichkeit der Heilung.

Die Behandlung umfasst auch nichtmedikamentöse Maßnahmen, die zum Ziel haben, die Situation des Patienten, seiner Angehörigen und Betreuer zu verbessern. Besonders wichtig ist es, vorhandene Fähig­keiten des Betroffenen zu fördern und Begleiterscheinungen der Krank­heit zu lindern.

Behandlung mit Medikamenten

  • Behandlung der Demenz
    Zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit stehen einige Medi­kamente zur Verfügung, die in frühen oder mittleren Krank­heitsstadien eingesetzt werden. Sie schlagen aber nicht bei jedem Betroffenen gleich gut an und werden unterschiedlich vertragen.

 

Weitere Maßnahmen

Wie erleben Angehörige und Betroffene die Krankheit? Wie viel darf man dem Erkrankten abfordern? Wie geht man mit emotionalen Verände­rungen um? Dies sind wichtige Aspekte der Erkrankung, die von allen Beteiligten gemeinsam angegangen werden müssen.

Alzheimer-Kranke, ihre Angehörigen und Betreuer können von Maß­nahmen enorm profitieren, die vorhandene Leistungsreserven und die Einbindung des Betroffenen in sein soziales Umfeld fördern.

Zu den Zielen solcher Maßnahmen zählen:

  • Verbesserung der Lebensqualität und Wohlbefinden
  • Bewältigung von Problemverhalten
  • Förderung der noch vorhandenen Hirnleistung
  • Förderung der noch vorhandenen Fähigkeiten
  • Hilfestellungen im Alltag, z.B. in Bezug auf Wohnung, Finanzen, Pflege

 

Bisher ist es noch nicht gelungen den Verlauf der Alzheimer Krankheit dauerhaft zum Stillstand zu bringen. Dennoch kann durch psychosoziale Betreuung der Kranken sowie deren Angehörigen im Rahmen eines umfassenden Therapiekonzepts das Wohlbefinden und die Lebens­qualität der Kranken verbessert werden. Trotz der massiven Defizite können zumindest in Teilbereichen Funktionen und Fähigkeiten erhalten und unterstützt werden.

Hierzu wurden in den vergangenen Jahren verschiedene therapeutische Konzepte entwickelt, die

  • zur Erhaltung und Förderung geistiger Funktionen beitragen,
  • die Orientierung in der Realität und die Selbständigkeit unterstützen,
  • zur Erhaltung des Selbstwertgefühls und des emotionalen Wohl­befindens der Kranken beitragen.

 

Die Maßnahmen können sich auf

  • den Kranken (z.B. Erinnerungspflege, Gedächtnistraining, Aktivierung, Validation, Milieutherapie, ROT) beziehen,
  • die Defizite, sowie noch vorhandene Fähigkeiten auswirken,
  • die Zusammenarbeit mit pflegenden Angehörigen positiv auswirken.

 

 

Welche Verhaltensauffälligkeiten bei Demenzerkrankten gibt es?

Verhaltensauffälligkeiten zeigen sich in ganz unterschiedlicher Form, von sozialem Rückzug, Depression, gestörtem Schlaf-Wach-Rhythmus mit nächtlichen Schlafstörungen und Umherirren, Unruhe, ziellosem Umher­wandern, Misstrauen oder Feindseligkeit und Aggression mit lautem Schreien und Schimpfen bis hin zu Wahnvorstellungen und Halluzina­tionen.
Die unterschiedlichen Symptome sind je nach Persönlichkeit und Temperament des Kranken ausgeprägt:

Noch bevor die eigentlichen geistigen Einschränkungen offenkundig werden, fallen bei Demenzerkrankten oft Veränderungen im Verhalten auf. Zum Beispiel zieht sich ein geselliger Mensch zunehmend zurück, da er den Gesprächen in einer Gruppe nicht mehr folgen kann. Er erlebt solche Situationen als unangenehm und überfordernd und hat mög­licherweise das Gefühl, von den anderen nicht einbezogen zu werden.

Ein anderer Mensch wird reizbar, da ihm Tätigkeiten, die er noch vor einiger Zeit gut bewältigen konnte, nun große Anstrengung bereiten. Zum Beispiel fordern das Kochen, Einkaufen, einfache Rechenaufgaben, Termine einhalten und anderes plötzlich ein hohes Maß an Konzentra­tion. Der Kranke wird unzufrieden mit sich selbst und seiner Leistung oder neigt dazu, die Ursachen für Schwierigkeiten, die er sich nicht erklä­ren kann, anderen anzulasten. Er beschuldigt z.B. andere Personen Dinge zu verlegen.

Depressive Verstimmungen sind in der ersten Phase aufgrund der vielfach erlebten Einschränkungen und nicht nachvollziehbaren Verände­rungen im täglichen Leben relativ häufig.

Die Kranken beginnen meist, sich vor bloßstellenden Erfahrungen intuitiv zu schützen, indem sie ihnen aus dem Weg gehen oder sie anders deuten.

Verhaltensauffälligkeiten

  • Aggression und Wut (Auslöser meist Angst)
  • Halluzinationen und Wahnvorstellungen
  • Halluzinationen sind Sinnestäuschungen: etwas sehen, hören oder
    riechen, was nicht da ist.
    –   Wahnvorstellungen: glaubt bestohlen worden zu sein,

–   am häufigsten sind Verkennungen = Erkrankte ist überzeugt, dass Verwandte und Bekannte Fremde sind, erkennen sich selbst nicht mehr im Spiegelbild, halten Situationen oder Personen aus dem Fernsehen für real → Auslöser für Angst und Aggressionen

  • Wandern / Ruhelosigkeit / Unruhe / Schlafstörungen
    –   typisches Phänomen bei Demenzkranken: Ruhelosigkeit und daraus resultierendes Umherwandern-   mögliche Gründe für das Wandern: Langeweile, Unbequemlichkeit, das Gefühl, an einem falschen Ort zu sein, Kranke vergessen häufig den Grund für das Losgehen oder das angestrebte Ziel.

–   auch Hände häufig in Bewegung, z.B. Hände werden geknetet, permanentes Jacke auf-  und zuknöpfen

–   häufig Schlafstörungen oder gar umgekehrter Schlaf-Wach-Rhythmus durch zu viel Ruhe am Tag oder zu viel Aktivität in der Nacht.

  • Weglaufgefahr
  • Fremd- oder Selbstgefährdung
  • inadäquates An- und Ausziehen
  • Stuhl- und Harninkontinenz, Notdurft wird überall verrichtet
  • wiederholendes Rufen, Jammern, Singen oder Klopfen

 Demenzkranke brauchen ein milieugerechtes Umfeld, biographie­orientierte Betreuung, Zuspruch, Freude bringende Gespräche und Kontakte, Impulse und Sinnesanregungen, um Verhaltensauf­fälligkeiten und Sekundär­symptome wie Angst, Unsicherheit, Depressi­vität, Passivität oder aggressives Verhalten zu vermindern.

Mit Demenzkranken sollte wertschätzend, einfühlsam und authentisch umgegangen werden. Eine große Bedeutung sind Toleranz und Gelassenheit aber auch Humor und Herzlichkeit

Die Kranken sollten möglichst wenig mit ihren eigenen Defiziten konfrontiert und nicht korrigiert werden, damit sie sich nicht bloßgestellt fühlen und sich ständig ihrer Einschränkungen bewusst werden. Stattdessen sollten wir versuchen, sie ohne viel Aufhebens zu unterstützen, wenn es geht, sogar ohne dass sie die Hilfe als solche bemerken.

Außerdem brauchen demenzkranke Menschen besonders viel Aner­kennung und Ermutigung. Denn selbst wenn sie aufgrund der zunehmenden geistigen Beeinträchtigungen ihre eigenen Defizite nicht mehr in vollem Umfang erkennen, so nehmen sie doch im Hier und Jetzt immer die Einschränkungen ihrer Fähigkeiten wahr, viel­leicht auch solcher, auf die sie früher stolz waren.

 

Was ist wichtig in der Betreuung und Begleitung eines Demenzkranken?

Bisher ist es noch nicht gelungen den Verlauf dementieller Erkrankungen wie der Alzheimer Krankheit dauerhaft zum Stillstand zu bringen. Dennoch kann durch psychosoziale Betreuung der Kranken sowie deren Angehörigen im Rahmen eines umfassenden Therapiekonzepts das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Kranken verbessert werden. Trotz der massiven Defizite können zumindest in Teilbereichen Funk­tionen und Fähigkeiten erhalten und unterstützt werden.

Wichtig in der Begleitung eines Demenzkranken:

Akzeptanz und Verständnis

Anerkennung und Ermutigung

Toleranz und Gelassenheit

Humor und Herzlichkeit

Zugehörigkeitsgefühl und Kontakte nach außen

Sinnesanregungen und Impulse

Verminderung von Ängsten und Verunsicherungen

Ressourcen, Fähigkeiten nutzen und fördern

mensch­liche Zuwendung

angemessener Umgang mit Verhaltensauffällig­keiten

Therapeutische Methoden anwenden

Therapeutische Methoden, die zur Erhaltung und Förderung geistiger Fähigkeiten beitragen, die Orientierung in der Realität und die Selbstän­digkeit unterstützen und das Wohlbefinden fördern, finden Sie unter: therapeutische Methoden

Welche therapeutischen Methoden gibt es und wie werden sie angewendet?

Therapeutische Methoden, die zur Erhaltung und Förderung geistiger Fähigkeiten beitragen, die Orientierung in der Realität und die Selbstän­digkeit unterstützen und das Wohlbefinden fördern.

  1. Grundhaltung, Gesprächsführung
  2. Biographiearbeit, Erinnerungspflege
  3. 10-Min. Aktivierung
  4. Gedächtnistraining
  5. ROT
  6. Validation
  7. Basale Stimulation
  8. Milieutherapie
  9. Kunsttherapie/Musiktherapie
  10. Ergotherapie
  11. Verhaltenstherapie, Psychotherapie, Selbsterhaltungstherapie

 1. Grundhaltung, Gesprächsführung (C. Rogers)

Die Gesprächsführung bildet die Grundhaltung für alle weiteren Ansätze und Therapieformen

  • Einfühlsam (Empathie) einfühlendes nicht wertendes Verstehen, innere Realität des Erkrankten wahrnehmen, verstehen und mitteilen.
  • Akzeptanz (Wertschätzung) warme positive und akzeptierende Ein­stellung
  • Echtheit (Kongruenz) Gefühle und Erfahrungen einbringen, sich selbst nicht verleugnen oder verstellen

Der Erkrankte wird vom Betreuer:

  • aufmerksam und geduldig angehört
  • bedingungslos angenommen und ernst genommen (mit all seinen schwierigen Gedanken, Gefühlen usw.)
  • mit Einfühlungsvermögen verstanden in seinen Erlebnissen, Gefühlen, Wünschen und Triebregungen
  • angeregt zu einer entspannten Haltung und Angstverminderung

Fühlen sich Demenzkranke geachtet, verstanden und akzeptiert, dann reduzieren sich ihre Versagensängste.

  1. Biographiearbeit, Erinnerungspflege

Die Biographie eines Demenzerkrankten ist von enormer Wichtigkeit.

Jeder Mensch hat eine individuelle Lebensgeschichte, die niemals einer anderen gleichen kann. Die Höhen und Tiefen eines langen Lebens haben den Menschen ge­prägt und bestimmen jetzt sein Verhalten, seine Gewohnheiten, Vorlieben und Empfindlichkeiten. Das Wissen über die Lebensgeschichte hilft den alten Menschen zu verstehen und ange­messen auf ihn einzugehen. Gerade mit fortschreitender Demenz verliert der alte Mensch seine bisherige Individualität und Identität und wirkt verunsichert, ängstlich oder aggressiv. Alte Menschen mussten sich vielen Veränderungen anpassen, nichts ist mehr so, wie es früher war. . Das Leben von vielen alten Menschen war geprägt von der historischen Geschichte, von Hungers­nöten, Vertreibung und Krieg, niemand konnte damals mit einer sicheren Lebenszeit rechnen.

Das Thema „Lebensgeschichte“ bietet vielfältige Möglichkeiten um möglichst viel über das Leben älterer Menschen herauszufinden, um bestimmte Vorlieben und Eigenheiten kennen und verstehen zu lernen.

Erinnerungsarbeit ermöglicht den alten Menschen nicht nur auf sein momentanes Er­scheinungsbild mit seinen Krankheiten und Schwächen zu reduzieren, sondern seine Lebenserfahrungen kennen zu lernen, sie zu schätzen und in die Gegenwart zu inte­grieren. Ressourcen und alte Fähigkeiten können erkannt, gefördert und möglichst lange erhalten bleiben.

Die individuelle Lebensgeschichte kann in einem Lebensbuch fest­gehalten werden und mit Fotos, Informationen und Andenken aus­ge­schmückt werden. Einzelne Bereiche, wie z.B. Schulzeit, Kindheit, Berufstätigkeit oder Lieblingsbeschäftigungen können näher betrachtet und gestaltet werden.

  1. Aktivierung – 10 Minuten Aktivierung

Der Zugang zu jedem Menschen erfolgt über seine Sinnesorgane, über das Sehen, das Hören, das Riechen, das Tasten und das Schmecken.

Mit allen Sinnen sammeln wir Erfahrungen auf die wir jederzeit zurück­greifen können und über die Sinneseindrücke lebendig und wieder erinnert werden.

Besonders Demenzkranke deren sprachliche Fähigkeiten und Erinne­rungen zunehmend verloren gehen, sind auf ihre Sinne angewiesen.

Die im Langzeitgedächtnis noch erhaltenen Eindrücke und Erfahrungen werden reaktiviert.

Dazu benutzen wir einfachste Mittel, von früher bekannte Gegenstände, die als „Schlüsselreiz“ wirken (Taschentücher, Küchengeräte, Nähzeug, Gürtel, Wäscheklammern, Werkzeug, Einweckgläser, Waschbeutel, Wäschekorb)

Die Gegenstände müssen aus dem aktiven Leben vertraut sein.

Aber auch Sprichwörter und Redewendungen, Musik, Buchstaben, einfache Puzzle…..

  1. Gedächtnistraining

Gedächtnistraining ist die gezielte Übung von Gedächtnisleistung durch Fragespiele, Kreuzworträtsel oder andere Hirnleistungsübungen

Einfache Übungen des Gedächtnistrainings können in der frühen Krank­heitsphase hilfreich sein. Voraussetzung ist, dass es der Erkrankte gern macht und nicht überfordert wird.

Einfache anschauliche Denkübungen sollen spielerisch sein, viele Sinne mit einbeziehen und keinen Leistungsdruck erzeugen. Demenzkranke müssen Erfolgserlebnisse und Spaß haben und die Aktivitäten sollen nicht zu kindliche wirken.

  1. ROT (Realitätsorientierung)

ROT eignet sich nur in der Anfangsphase der Er­krankung und muss den grundlegenden Bedürfnissen des Kranken an­gepasst werden, d.h. der gesamte Alltag wir unter dem Gesichtspunkt „Orientierung“ gestaltet.

Dazu gehören

  • eine klare, zeitliche Strukturierung des Alltags, regelmäßige Ereig­nisse sollen nach festem Zeitplan ablaufen und werden in den Tages- und Wochenplan integriert.
  • das Anbringen von Orientierungshilfen, große Tafeln mit Ort und Zeitan­gaben, Tagesplan, große Uhr und Kalender, Namens- und Tür­schilder, Wegweiser, Symbole.
  • Aktivitäten des täglichen Lebens werden unterstützt, gefördert und erhalten.
  1. Validation

Validieren bedeutet, die Sichtweise des Demenzkranken für „gültig zu erklären“ und sie zu bestätigen ohne sie mit der Wirklichkeit zu ver­gleichen oder sie zu korrigieren.

Validation ist eine einfühlsame Begleitung von verwirrten alten Menschen, wobei es um das Loslassen verdrängter Konflikte und aufge­stauter Gefühle geht, ohne den alten Menschen verändern zu wollen oder eine Lösung zu finden.

Validieren bedeutet, die Gefühle eines Menschen anzuerkennen und für wahr zu erklären. Durch ein gutes Einfühlungsvermögen soll versucht werden, in die innere Erlebniswelt des desorientierten Menschen vorzu­dringen, „in den Schuhen des anderen [zu] gehen“

Mit der Methode der Validation kann der Begleiter den alten verwirrten Menschen in seiner Vergangenheit, auf seiner Gefühlsebene erreichen und seine Gefühle (Wut, Trauer, Ärger) wertschätzen, annehmen und akzeptieren. Der Begleiter wird als vertrauensvoller, einfühlsamer Zuhörer, die Signale auffangen und die Gefühle in Worten oder kleinen Sätzen bestätigen und ausdrücken.

7. Basale Stimulation

Basale Stimulation versucht dem Erkrankten geeignete Wahrnehmungs-, Bewegungs- und Kommunikationsangebote zu machen.

Der Erkrankte bekommt in schwierigen subjektiven Situationen, die durch Stress, hohe emotionale Belastung wie Angst oder Unruhe gekennzeichnet sind, eine Orientierung über den eigenen Körper.

Dies geschieht durch die Anregung von Grundbedürfnissen, z.B. nach Ruhe, Wärme, Körperkontakt, Berührungen.
Der Erkrankte ist fähig, in unmittelbarer Nähe mit anderen Menschen „basal“ zu kommunizieren. Durch gezielten Körperkontakt (z.B. Arm auf die Schulter legen) können Reize und Signale (Sicherheit, Geborgenheit) gegeben werden. Handmassagen mit Aromaöl oder Rückenmassagen mit einem Igel- oder Tennisball bewirken Ruhe und Geborgenheit.

8. Milieutherapie

Viele der zu beobachtenden emotionalen Störungen und Verhaltens­probleme werden auch durch Umgebungseinflüsse, d.h. durch ein nicht der Krankheit angemessen gestaltetes soziales und physisches Milieu mit verursacht.

Milieutherapie erleichtert dem Alzheimer-Kranken die Wahrnehmung und Orientierung. Zum Beispiel fördern hell erleuchtete, schattenarme Räume oder die gezielte Farbgestaltung mit satten, warmen und hellen Farben die Wahrnehmung und das Wohlbefinden. Auch erleichtern offene Räume wie zum Beispiel Wohnküchen oder offene Regale dem Kranken sich zurechtzufinden.
Neben den genannten Anregungen sollte man zu Hause auch auf Gefahrenquellen achten und diese mindern. Zu den Maßnahmen, die die Umgebung an die Bedürfnisse des Erkrankten anpassen, kann zum Beispiel auch gehören, einen freien Bewegungsraum zu schaffen, in welchem der Erkrankte vor Verletzungsgefahren möglichst sicher ist und der seinem Bewegungsdrang entgegenkommt

Demenzkranke reagieren sehr sensibel auf Störungen und plötzliche Veränderungen in ihrer Umgebung. Abrupte Veränderungen des Milieus können zu Abwehr- und Verweige­rungsverhalten führen.

9. Musiktherapie/Kunsttherapie

Zu den Therapieverfahren, die sich bewusst und gezielt auf die Emotio­nalität und Kreativität Demenzkranker beziehen, zählen Musik- und Kunsttherapie. Erkrankte, denen andere Wege der Kommunikation nur noch begrenzt zur Verfügung stehen, sollen Gelegenheit erhalten, durch Singen oder andere künstlerische Aktivitäten Gefühle zu erleben oder wieder zu erleben.

10. Ergotherapie

Ergotherapie ist eine Behandlungsform, die durch sinnvolle Beschäfti­gung und Arbeit helfen soll, die Folgen einer Krankheit zu überwinden, die Selbstständigkeit des Kranken zu fördern und ihn an das Alltags­leben heranzuführen. Ergotherapie umfasst Beschäftigungstherapie und Arbeitstherapie.
Bei Demenzerkrankungen geht es vorrangig darum, erhaltene Fähig­keiten so lange wie möglich zu erhalten.

11. Verhaltenstherapie

Ein wichtiges Element der Verhaltenstherapie ist die Technik des Verhaltensaufbaus und –abbaus vor allem durch positive Anreize („Belohnungen“). Es wird eine Verhaltensänderung ermöglicht ohne die aktive Mitarbeit des Erkrankten.
Diese Methode wird in „klassischen“ Problemsituationen wirksam, zum Beispiel zum Abbau von störendem Sozialverhalten. Für die Umwelt ist das Verhalten eines Alzheimer-Kranken nicht immer nachvollziehbar und kann störend wirken. Mit Verhaltenstherapie kann weiterhin eine größere Selbständigkeit erreicht werden zum Beispiel beim Baden oder An­ziehen.
Sehr hilfreich ist es, die alltäglichen Handlungen zu „ritualisieren“, d.h. z.B. beim Baden oder Anziehen zu versuchen immer die gleiche Reihenfolge der Handlungen beizubehalten und nacheinander vorzu­nehmen. Durch das tägliche Einüben der immer gleichen Vorgänge, können diese Handlungen länger erinnerbar bleiben.

12. Psychotherapie, Selbsterhaltungstherapie

(SET nach Romero) sind Therapieansätze die von ausgebildeten Therapeuten nach Bedarf in der Anfangsphase angeboten werden.

 

Warum ist Aktivierung und Beschäftigung für Demenzkranke wichtig?

Beschäftigung für Menschen mit Demenz

Impulse von außen sind nötig, um Körper, Geist und Sinne anzuregen und die vorhandenen Fähigkeiten zu erhalten. So kann Langweile und Traurigkeit, wie auch Unruhe entgegengewirkt werden.

Wie der Alltag gestaltet wird, ist individuell ganz unterschiedlich und sollte sich an der Lebensgeschichte und den aktuellen Bedürfnissen orientieren. Wichtig ist, dass es allen Freude macht und nicht mit Stress und Leistungsdruck verbunden ist.

Gezielte Aktivierung und einfühlsame Begleitung können nicht nur den geistigen und körperlichen Abbau verlangsamen, sie tragen ganz entscheidend zum emotionalen Wohlbefinden der Kranken bei. Die Kunst dabei ist, die Balance zu halten – weder über- noch unterfordern. Reagiert ein überforderter Kranker vielleicht mit Aggression oder Resignation, so fühlt sich ein unterforderter bevormundet oder auch kränker als er eigentlich ist.

Die Umgebung zuhause gibt viel Vertrauen, wenn sie mit Anregungen und Aktivitäten in der Erinnerung wach gehalten wird.

Mit Ruhe und Geduld können noch viele Tätigkeiten alleine durchgeführt werden.

Wichtige Dinge des täglichen Bedarfs sollten möglichst offen, leicht erreichbar und gut sichtbar angebracht oder aufgestellt werden.

Regelmäßige Bewegung ist von großer Bedeutung. Bewegung regt das Gehirn an, entspannt und vermindert Angstzustände und Aggressionen. Oft steckt hinter unruhigem Umherlaufen und Herumnesteln der Versuch, sich selbst und die Umgebung zu spüren und mit anderen in Kontakt zu bleiben.

Motivieren und damit aktivieren lassen sich Demenzkranke am leichtesten, wenn die Aufgaben an ihre Lebenserfahrung und ihre Erinnerungen anknüpfen. Spaziergänge auf gewohnten Wegen, betrachten von Fotoalben, der Duft des Lieblingsessen oder vertraute Musik, geben das Gefühl von Gewohnheit und Geborgenheit.

Je mehr sich der Bewegungs- und Aktivitätsradius eines Menschen einschränkt, desto geringer werden auch die Sinnesreize. Wer an Reizen verarmt, verliert den Bezug zur Realität und wird zusätzlich verunsichert und apathisch.

Bei allen Aktivitäten sollte die Freude am Tun und der Humor im Vordergrund stehen. Es gibt viele Tätigkeiten, die Freude bereiten und durch die Krankheit nur wenig eingeschränkt sind. Das ist abhängig von der Tagesform, der Stimmung und dem Verlauf der Krankheit. Zu entdecken, was es gerade sein kann, ist damit immer wieder eine Herausforderung.

 

Welche Beschäftigunsmöglichkeiten für Alzheimerkranke habe ich im Alltag?

Beschäftigungsmöglichkeiten:

 Aktivitäten rund um den Haushalt:

Tageszeitung lesen

Hauswirtschaftliche Tätigkeiten (z.B. Obst schnei­den, Kartoffel schälen, Marmelade kochen, Kuchen backen, Blumen gießen, Wäsche zusammenlegen, Wolle aufwickeln, bügeln, kehren, Schuhe putzen……. )

Einkaufen

Kiste zum Ein- und Ausräumen

Der Wetterbericht oder die Fußball Ergebnisse

Als Ritual „einen guten Appetit“ oder ein Tischgebet

Biographische Anregungen:

Biographieorientierte Gespräche

Fotoalben blättern

Schulfibel, Ansichtskarten, alte Bücher anschauen

Friedhofbesuch, Kirchenbesuch

Besuch von „alten Bekannten“, Freunden, Arbeitskollegen, Stammtisch ….

Ausflüge zu altbekannten Orten (Schule, Zuhause, Firma …)

Ausflug zum Tiergehege

Gemeinsame Brett- und Kartenspiele

Geschichten und Gedichte vorlesen

Handarbeiten, handwerkliche u. kreative Ange­bote

Kulturelle Veranstaltungen, Seniorennachmittage, Konzert, …..

Singen altbekannter Volkslieder

Vorspielen von beliebter Musik

Erinnerungskiste anlegen

Gartenarbeiten oder Hobbys

Tiere

Karten spielen

Impulse durch 10-Min. Akti­vierung

Bewegung anregen

Sitzgymnastik

Wasserball, Luftballon

Boccia, Kegeln

Tanzen

Noppenball, Schaumstoffball

Bewegungsübungen, Spaziergänge

 

Sinne anregen

Sinnesanregungen mit Düften, Musik, Tasten- und Fühlen, Schmecken,

 

Gedächtnistraining:

Ganzheitliches Gedächtnistraining wird durch Anregungen der Sinne, Phantasieübungen, Gespräche und Bewegungsübungen sinnvoll ergänzt und je nach Thema variabel gestaltet. Mit kindheitsbezogenen Themen wird das Langzeitgedächtnis aktiviert und die Sicherheit und das Selbstwertgefühl gestärkt.

Gedächtnistraining eignet sich im Anfangsstadium einer Demenz z.B. 

  • Lieder oder Sprichwörter erraten: Den Anfang eines Liedes oder Spruches vorlesen, der Erkrankte ergänzt den Rest, kann auch gemeinsam weiter gesungen werden.
  • Paarbegriffe suchen:

z.B. zum Hauptwort das Tätigkeitswort – Hund – bellt, Käfer – krabbelt,

  • Doppelwörter ergänzen, hinterer Wortteil ergibt neuer Anfang, z.B. Kirschkern, Kernobst, Obstbaum, Baum ….
  • Mit Endbuchstaben weitermachen: ich pflanze eine Rose, Erika, Apfelbaum,…
  • Teil eines Märchens vorlesen, das Märchen erraten lassen und zu Ende erzählen lassen.
  • Wortsammlung: Gesucht werden Wörter, die das Wort z.B. Fisch enthalten, Fischgeschäft, Stockfisch, Fischkutter……Oder: wo finden sie überall Wasser? Bach, Fluss, See, Brunnen, Wasserlache.
  • Wortspiel: Gesucht werden Wörter, die – wie Apotheke – mit A beginnen und mit E enden, z.B. Aktentasche, Anne, Abreise, Antenne, Abendsonne,……..
  • Kim-Spiel: zehn Gegenstände einprägen, die auf dem Tisch liegen und danach verdeckt werden. Was lag unter dem Tuch?
  • Kreuzworträtsel
  • Biographisches Arbeiten anhand von Erinnerungen, z.B. wie sah eine Apotheke in Ihrer Kindheit aus ? Mit welchen Erkrankungen ging man früher ins Krankenhaus? Mit welchen Hausmitteln behandelte ihre Mutter die Familie zu Hause?

Märchen: Was ist ein Märchen? Welches haben Sie als Kind gehört?

Kurzes Märchen bis zur Hälfte vorlesen und den Rest erzählen lassen, wie könnte es ausgehen?

Malen: Freies Malen oder Thema, Mandalas, Karten oder Einladungen

Basteln:  Kleine Gegenständen. z.B. Geschenkanhänger, Kränze

Immer wieder gibt es Zeiten im Krankheitsverlauf, in denen es schwer fällt, die Erkrankten zu irgendetwas zu motivieren. Für den Erkrankten als auch für den Betreuer gilt es immer wieder die richtige Balance zwischen Aktivität und Ruhe zu finden.

 

 

 

Wie funktioniert eine Betreuung zu Hause?

Viele Menschen möchten auch bei Pflegebedürftigkeit zu Hause in der gewohnten Umgebung bleiben. Voraussetzung ist, dass es ein Familienmitglied bzw. einen gesetzlichen Betreuer gibt, welcher sich für die Betreuung verantwortlich fühlt.

Die Pflegeversicherung hält für die Pflege und Betreuung zu Hause zahlreiche Hilfen bereit, vom Pflegegeld, Sachleistungen, Verhinderungspflege, Betreuungs- und Entlastungsleistungen bis hin zu Pflegehilfsmitteln und Umbaumaßnahmen der Wohnung.

Wir geben Ihnen im Kapitel „Hilfen und Anspruch an die Pflegekasse“ einen Überblick über die Betreuungs- und Entlastungsleistungen der Pflegeversicherung.

Um Leistungen der Pflegeversicherung nutzen zu können, ist die Anerkennung einer Pflegestufe von der Pflegekasse notwendig.

Unsere fachlich qualifizierten Betreuer/innen kommen stundenweise zu Ihnen nach Hause und unterstützen Sie in Ihrem Alltag.  Die Mitarbeiter/innen betreuen, begleiten und fördern den Erkrankten.

Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns, wir kommen gerne zu Ihnen nach Hause und informieren Sie über Ihre individuellen Möglichkeiten der Entlastung.

Wie viel Pflegegrade gibt es?

Wer pflegebedürftig wird, erhält Unterstützung von der Pflegeversicherung. Wie viel hängt von der Hilfebedürftigkeit der Betroffenen ab. Derzeit gibt es 5 Pflegegrade.

Um Pflegeistungen zu erhalten, müssen Sie einen Antrag bei Ihrer Pflegekasse stellen.

Der medizinische Dienst der Pflegekasse kommt zu Ihnen nach Hause und stellt den Pflegegrad fest.

Was passiert bei einer Begutachtung durch den MDK?

Nachdem Sie einen Antrag auf Pflegeleistungen bei Ihrer Pflegekasse gestellt haben, beauftragt die Pflegekasse den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) mit der Begutachtung zur Feststellung einer Pflegebedürftigkeit.

Der Gutachter des MDK vereinbart mit Ihnen einen Termin für eine Begutachtung bei Ihnen zu Hause.

Um Ihren Hilfebedarf zu ermitteln wird der Gutachter Ihnen einige Fragen über die Erkrankung und die alltäglichen Abläufe stellen. Außerdem wird er ermitteln, ob ein erheblicher Bedarf an allgemeiner Beaufsichtigung und Betreuung vorliegt.

Sie können den Gutachter unterstützen, indem  Sie in einem Pflegetagebuch aufschreiben, bei welchen Verrichtungen Sie Unterstützung benötigen und wie lange das dauert. Legen Sie vor der Begutachtung alle Medikamente, Rezepte und Therapien bereit, die Sie regelmäßig benötigen. Schreiben Sie  sich auf, welche Pflegehilfsmittel (Einlagen, Windeln,..) sie verwenden.

Spätestens fünf Wochen nach Antragsstellung muss die Pflegekasse Ihnen das Ergebnis der Begutachtung mitteilen.

Wenn die Pflegeversicherung die Frist aus eigenem Verschulden nicht einhalten kann, stehen Ihnen für jede begonnene Woche  70,00 €  zu. Ausgenommen von dieser Regelung sind Sie, wenn Sie bereits in einer Pflegestufe eingestuft sind.